Die Vorbildstrecken
Erste Überlegungen zum Bau einer Eisenbahnstrecke Koblenz - Trier durch das Moseltal wurden bereits 1855 angestellt, obwohl Koblenz zu diesem Zeitpunkt noch nicht über eine Eisenbahnanbindung verfügte. Trier war nur von Süden zu erreichen. Aus diesem Grunde verzögerten sich die Planungen bis 1865. Aufgrund finanzieller Meinungsverschiedenheiten konnten die Pläne der Briten Richardson und Spooner jedoch nicht verwirklicht werden. Nach dem Krieg von 1870/71 erkannte man die strategische Notwendigkeit einer Eisenbahn durch das Moseltal und beauftragte die "Königliche Eisenbahn-Direction zu Saarbrücken" mit dem Bau. Nach längeren Diskussionen um die Streckenführung legte man 1874 schließlich fest, daß die Strecke das Moseltal bei Pünderich verlassen solle, um einen möglichst geradlinigen Streckenverlauf zu erreichen. Ortschaften wie Traben-Trarbach wurden später mit Nebenbahnen angeschlossen. 1879 war die Strecke eingleisig durchgehend befahrbar. Bereits beim Bau hatte man die Trasse für einen späteren zweigleisigen Ausbau vorgesehen, der unmittelbar nach der Eröffnung begonnen und bereits 1880 abgeschlossen war.
Der Abschnitt von Trier bis Koblenz erforderte zahlreiche Kunstbauten. Neben 6 Tunnels mit einer Gesamtlänge von fast 7 Kilometern und 4 Moselbrücken ist insbesondere der Pündericher Hangviadukt, die sogenannte Pündericher Galerie, zu nennen. Der Pündericher Viadukt wurde von September 1876 bis 1880 errichtet. Die 92 Bögen des 786 m langen Viadukts bestehen aus 19.000 m3 Mauerwerk und verschlangen 460.000 Mark Baukosten. 1952 wurde er verstärkt, und 1973 war schließlich die Elektrifizierung abgeschlossen. An seinem nördlichen Ende Richtung Bullay schließt sich unmittelbar der 458 m lange Prinzenkopftunnel an. Im Süden liegt der Bahnhof Pünderich, in dem die Nebenstrecke nach Traben-Trarbach abzweigt. Die Hauptstrecke verläßt das Moseltal direkt hinter dem Bahnhof durch den 503 m langen Reilerhalstunnel, um über Wengerohr nach Trier zu führen.
Von Michaela Butzen kommt der Scan der Schlußsteinurkunde des Viadukts, die 1952 bei den Bauarbeiten entdeckt wurde:
Stephan Simon hat aus einem Modellflugzeug sehenswerte Luftaufnahmen in der Nähe des Viadukts gemacht.
Die Webseite von Rudi Reis beschäftigt sich mit der "Kanonenbahn" Moselstrecke. Niels Kruithof hat auf www.ms-bahnen.org neben Fotos einige aktuelle Informationen zur Moselstrecke zusammengetragen. Eine andere niederländische Seite, www.sporenplan.nl hält einen Streckenplan mit Bahnhofsübersichten von Koblenz bis Saarbrücken bereit.
Dr. Ulrich Stein zeigt einen 360-Grad-Panoramablick vom Prinzenkopf vom Aussichtsturm in Alf als Applet (relativ lange Ladezeit!). Es bietet einen guten Überblick über den Viadukt.
Gunar Kaune zeigt auf www.bahnlandschaft.de ebenfalls Bilder vom Viadukt. Unter www.zuglandschaften.de von Michael de Clerque ist eine 103 mit einem Säuferzug zu sehen.
Der Trierischer Volksfreund vom 24.08.2001 berichtet über die geplante Einrichtung eines Eisenbahnhistorischen Kulturweg Bullay-Reil.
Die Austellung Das Dampfroß kommt - Die Eifeler Eisenbahnen 1864 - 1914 in zeitgenössischen Fotografien gibt neben Infos zur Moselstrecke und zur Nebenbahn viele sehenswerte Fotos auch zu anderen Strecken.
Infos zur Modellstrecke
Weil Traben-Trarbach durch die Streckenführung der Hauptstrecke Koblenz - Trier, die bei Pünderich das Moseltal verläßt, abgeschnitten war, wurde bereits 1873 der Bau einer Stichbahn in Aussicht gestellt. Tatsächlich wurde die Konzession zum Bau der Strecke Pünderich - Traben-Trarbach erst 1880 erteilt, so daß die 10,5 km lange Strecke über Reil und Kövenig 1883 eröffnet werden konnte.
Der Abzweigbahnhof Pünderich ist mit der Elektrifizierung der Moselstrecke 1973 aufgelöst worden und besteht heute nur aus den notwendigen Weichenverbindungen zum Ausfädeln der Nebenstrecke. Da der Ort Pünderich in einiger Entfernung am anderen Moselufer liegt, hatte der Bahnhof ohnehin keine große Bedeutung. Traben-Trarbach wurde 1999 stark zurückgebaut. Dabei wurden u. a. alle Ladegleise entfernt.
Marcus Huch zeigt auf seiner umfangreichen Webseite www.kbs621.hochwaldbahn.info unter anderem Gleispläne von 1965 und 2007. Auch Thomas Schupp hat einige Informationen und Fotos zu der Nebenbahn veröffentlicht. www.moselwein-bahn.eu von Niels Kruithof beschäftigt sich mit dieser Strecke.
Infos zur Modellstrecke
Krefeld
Krefeld Hbf
Krefeld Hbf wird von mehreren Strecken berührt: Duisburg - Aachen und Düsseldorf
/ Köln - Kleve / Nijmegen. Außerdem beginnt in Krefeld Hbf die Strecke zum
Stahlwerk , die einst über Neuwerk nach Mönchengladbach - Rheydt führte sowie die
Privatbahn der SWK, vormals Krefelder Eisenbahn, nach St. Tönis und Hüls, die von der Museumsbahn "Schluff"
befahren wird. Früher wurde Krefeld von internationalen Zügen angefahren wie D
216/217 Austria-Express Klagenfurt - Amsterdam oder D 501 Krefeld - Basel SBB /
Milano. Heute gibt es nur noch Regionalverkehr, hauptsächlich mit den BR 111,
425 und 648. 1849 erhielt Krefeld den Anschluss an das Bahnnetz. Der heutige Krefelder Hauptbahnhof mit der markanten Halle in Hochlage
wurde 1907 eröffnet, die Elektrifizierung erfolge 1964/65. Zur Jahrtausendwende
wurde die Bahnhofshalle saniert, 2001 verschwanden die Formsignale, die
Stellwerke wurden stillgelegt. Seitdem wird Krefeld von einem ESTW ferngesteuert.
Bw Krefeld
Das Bahnbetriebswerk Krefeld wurde um 1900 errichtet und mehrfach umgebaut
und modernisiert.
Das einst bedeutende Bw wurde 1992 Außenstelle des Bw Mönchengladbach und
bis 1999 durch die DB genutzt, dann stillgelegt, jedoch nicht abgerissen und
steht inzwischen unter Denkmalschutz. Seit 2004 werden nach dem Verkauf im ehemaligen Bw von Privatfirmen Loks gewartet und repariert.
Aw Krefeld - Oppum
Das Ausbesserungswerk Krefeld - Oppum, heute DB Fahrzeuginstandhaltung, wurde
1892 gegründet. Zuerst wurden Güter- und Reisezugwagen überholt, später
kamen Dampflokomotiven hinzu. Nach dem zweiten Weltkrieg wurden wieder
Reisezugwagen ausgebessert. 2003 wurde eine neue Halle für die
Instandhaltung von ICE errichtet. Neben den ICE´s werden heute auch elektrische
Regionaltriebwagen repariert.
Hauptstrecke (Moselstrecke)
01, 03, 23, 3810 (P 8),
44,
50,
5710 (G 10),
86,
216,
212,
290,
VT 24 (624),
103,
110 (E 10),
140 (E 40),
141 (E 41),
143, 151,
181, 189, 442, 628
Bis zur Elektrifizierung 1973 konnten sich die BR 044 und 050 halten.
Nebenstrecke Pünderich - Traben-Trarbach
23,
70,
74,
913 (T 93),
930 (T 14),
211,
212,
Köf II,
628,
670,
795,
798,
Regio-Shuttle
Bw Krefeld
23, 3810 (P 8), 562, 62, 913 (T 93),
V 60, V 100, 215, 290, 323, darunter auch 215 mit elektrischer Heizung für den
Austria-Express
Krefeld Hbf
01, 03, 23, 3810 (P 8), 50, 5525, 562, 62, 913 (T 93),
V 45, V 60, V 100, 215, 218, 225, 290, 323, 103, 104, 110, 111, 140, 146, 150,
151, 155, 186, 225, 232, 247, 425, 426, 430, 515, 628, 643, 648
Literatur / Quellenangabe
- Kandler: Eisenbahnen im Moseltal; Eisenbahn Journal Sonderausgabe II/91
- Kandler: Eisenbahnen im Moseltal II; Eisenbahn Journal Specialausgabe 8/91
- Hoppstädter: Die Eisenbahnen im Moseltal nach Akten des Staatsarchivs Koblenz; DB 1973
- diverse Eisenbahn-Kurier-Baureihenbücher
- Gleitsmann/Schaefer: Bahnen zwischen Rhein und Maas; Bahnprofil 26
- Wikipedia
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